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Niger, der neue Gendarm der EU

Bei der Bekämpfung der illegalen Immigration verschiebt die EU die Frontlinie weit nach Süden. Auf ihren Druck hin sei insbesondere der Sahelstaat Niger dabei, seinen maghrebinischen Nachbarländern im Norden bei der Kriminalisierung von Migranten den Rang abzulaufen. Das jedenfalls berichtet die Internetseite „Alternative Niger“ unter Hinweis auf ein am 11. Mai dieses Jahres in Niger beschlossenes Gesetz gegen den illegalen Menschenhandel, die am 13. Mai vorgestellte Agenda der EU zur Migration und den Besuch des französischen Innenministers Bernard Cazeneuve auf dem Gipfel der westafrikanischen G5 in Niamey am 14. Mai. Demnach sollen illegale Migranten schon bei ihrer Passage des Sahelstaats abgefangen und über Abschiebelager in ihre Herkunftsländer zurückgebracht werden. Im Norden des Landes, in dem u. a. zur Bewachung der dortigen AREVA-Minen auch westliches Militär stationiert ist, gäbe es bereits seit dem vergangenen Jahr zwei solche Lager. Sie hätten bereits als Auffanglager bei der „Repatriierung“ von in Algerien festgenommenen Migranten aus Niger gedient. Menschenrechtsgruppen beklagen „Alternative Niger“ zufolge die undemokratische Art und Weise der „Kooperation“ mit der EU (die diese armen Ländern mittels ihrer „Partnerschaftsabkommen“ einfach aufzwinge) und die Doppelzüngigkeit derselben und der nigrischen Regierung, die beide ständig davon sprechen, Migranten helfen und lediglich Kriminalität bekämpfen zu wollen, während sie jene nur dazu zwingen, noch gefährlichere Routen nach Europa zu wählen als die durch die Sahara.

http://www.alternativeniger.net/migrations-internationales/