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//Israel/Palästina//
13.11.2015// Zwei Dutzend Israelische Soldaten, verkleidet als Palästinenser, verschaffen sich um 2:43am Zugang zum Al-Ahli Krankenhaus in Hebron. Zwei Männer der Spezialeinheit trugen Frauenkleider, einer saß im Rollstuhl und täuschte Schwangerschaft vor, andere trugen angeklebte Bärte, so der Bericht des PCHR (Palestinian Centre for Human Rights). Drei Männer der Einheit stellten sich an den Eingang des Krankenhauses und forderten das Personal auf, sich nicht zu bewegen. Weitere Soldaten der Spezialeinheit stürmten in den 3. Stock und sperrten dort das Personal ein. Um 2.45 am stürmten sie (zusammen mit den zwei als Frauen verkleideten Soldaten) ein Zimmer. Man hörte 5 Schüsse, die sie auf den 28jährigen Abdallah Azzam Shaban al-Shalalda schossen, seinen 2ojährigen Cousin, Azzam, nahmen sie mit. Abdallah al-Shalalda hatte drei Schusswunden im Kopf, Brust und Arm, so das PCHR. Krankenhauspersonal und weitere Augenzeugen, sagten gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian, dass die Israelis die Waffen versteckt hatten, bei demjenigen, der eine schwangere Frau vortäuschte. Ein weiterer Augenzeuge beschreibt den israelischen Angriff folgendermaßen: „Es war ungefähr 3 Uhr morgens und ich war eingeschlafen, als eine große Anzahl undercover Soldaten ankam. Sie brachten die anderen Patienten in eine Ecke und banden meine Hände mit einem Gürtel zusammen. Als Abdallah al-Shalalda aus der Toilette kam, die Hände gewaschen für das morgendliche Gebet, schossen sie auf ihn und ließen ihn blutend am Boden liegen.“
Die kaltblütige Exekution von Abdallah in einem Krankenhaus der besetzten Westbank Stadt Hebron schockierte viele Palästinenser, auch diejenigen, die vertraut waren mit der Brutalität des Spezialeinheiten. Ein Video der Sicherheitskamera zeigt die israelische Einheit, verkleidet als Palästinenser/innen wie sie das AL-Ahli Hospital in Hebron am 12.11. stürmten. Dass gerade dieses Hospital ins Visier genommen wurde, hat damit zu tun, dass dort Verwundete behandelt wurden, die an den Kämpfen gegen die Besatzung teilgenommen hatten.