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14.09.2016// Der Ausschussbericht des „House of Parliament“ liegt jetzt vor, er beinhaltet ein vernichtendes Urteil über die Libyen Intervention vor 5 Jahren. Der Bericht beschuldigt den damaligen britischen Premierminister David Cameron verantwortlich zu sein für das bestehende Chaos in Libyen. Cameron hatte sich weder über die Situation in Libyen kundig gemacht, noch über die Folgen eines militärischen Eingreifens. „Als Grund für das Eingreifen führten Cameron und der französische Ministerpräsident Nicolas Sarkozy an, sie wollten Zivilisten in der Stadt Bengasi schützen, die damals von Aufständischen kontrolliert und von der Armee belagert wurde. Crispin Blunt, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses zufolge waren die Einwohner von Bengasi damals allerdings deutlich weniger bedroht, als die britische Regierung und mit ihr viele Mainstreammedien behaupteten. Er spricht von einer „grotesken Übertreibung“ die unter anderem dadurch zustande kam, dass man bloße Drohungen des für seine Prahlereien bekannten libyschen Staatschefs Muammar al-Qadhdafi ohne vernünftige Überprüfung als tatsächliche Vorhaben präsentierte.“ Um weiterhin seine Politik der militärischen Intervention zu forcieren, ignorierte Cameron Optionen wie Verhandlungen mit britischen Altpolitikern und Qadhhafi. (Telepolis, 14.09.2016).