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11.06.2017//In Rabat versammeln sich geschätzte 150.000 Menschen aus Solidarität mit der „Volksbewegung“ (Hirak ach-Chaabi) im Rif-Gebirge im Stadtzentrum und ziehen vor das Parlament. Die Demonstration, die vorher genehmigt worden war und friedlich verläuft, ist die größte seit dem „arabischen Frühling“, auf der unumwunden die Monarchie kritisiert wird. Am 29. Mai war Hirak-Aktivist Nasser Zefzafi festgenommen worden. Er hatte während des Freitagsgebets in einer Moschee in Al Hoceima zu weiteren Protesten gegen die „Verachtung“ und Vernachlässigung durch die Autoritäten in der Rif-Metropole aufgerufen. Solche werden von der Gendamerie brutal unterdrückt. Begonnen hatten sie Ende letzten Jahres, als der Fischhändler Mouhcine Fikri bei dem Versuch, einen von der Hafenbehörde beschlagnahmten Fang Schwertfische aus einem Müllwagen herauszuholen, in diesem erdrückt wurde. Die Zeitung „El Confidencial“ berichtete, dass Aktivisten marokkanischer Herkunft, die in Spanien für Hirak auf die Straße gingen, vom dortigen Geheimdienst den marokkanischen Kollegen gemeldet würden. Auch in anderen europäischen Ländern kam es zu entsprechenden Demonstrationen. Am 15. Juni lieferten sich Jugendliche und Einsatzkäfte des Regimes in Al Hoceima eine «rüde Schlacht» mit den Einsatzkräften, wie «Le Desk» die Geschehnisse zusammenfasste. Wenn man die Berichte liest, scheint der Aufruhr größer zu sein als 2011! Eine weitere Meldung in Le Desk vom 15. Juni besagt, dass die inhaftierten Hirak-Aktivisten in einen unbegrenzten Hungerstreik getreten sind, während in Al Hoceima ein Generalstreik bevorstehe.