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Hier zum besseren Verständnis zum Beispiel der jüngsten Entscheidung Kairos, in Syrien auf Seiten der Regierung in Damaskus zu intervenieren, die Übersetzung eines Auszugs aus einem am 21. November auf der Internetseite „New Eastern Outlook“ erschienenen Artikel:

„Die jähe Zuspitzung der Situation wurde zum Teil durch den Stopp der Lieferung von 700.000 Barrel Diesel, Benzin und Öl aus Saudi-Arabien nach Ägypten unter bevorzugten Bedingungen (…) im September hervorgerufen. (…) Unter Ausnutzung der wirtschaftlichen Probleme Kairos wollten die Saudis Ägypten für ihre Zwecke einspannen und dazu zwingen, seinen Anspruch auf Führerschaft in der arabischen Welt aufzugeben und diese Rolle an Riad abzugeben. Das vergangene halbe Jahr hat gezeigt, dass die Saudis unzufrieden sind mit dem Verhalten der ägyptischen Führung, die zwar das Geld genommen hat, ohne dann aber ihre Erwartungen zu erfüllen. So stellte sich heraus, dass die Ägypter nicht (die beiden versprochenen) Inseln im Roten Meer an ihren ‚rechtmäßigen Eigentümer‘ zu übergeben bereit sind. (…) Auch ist die ägyptische Haltung gegenüber der Jemen-Krise unverändert. (…) Ebensowenig will Ägypten der wirren Kehrtwendungen der saudischen Diplomatie in Libyen folgen. (…) Der Hieb aber, der aus Sicht der saudischen Königsfamilie dem Kamel den Rücken brach, war die Zustimmung Ägyptens zu einer russischen Resolution über Syrien im Weltsicherheitsrat im Oktober (…) und die demonstrative Annäherung Kairos an Moskau: So führte Ägypten gemeinsam mit der russischen Seite Militärübungen durch, die ’nicht autorisiert‘ waren von Riad, und entschloss sich, für seine beiden Mistral-Hubschrauberträger, die ursprünglich für Russland gebaut worden waren, russische KA-52-Hubschrauber einzukaufen.“

http://journal-neo.org/2016/11/21/egypt-and-saudi-arabias-disagreements-as-a-reflection-of-the-middle-east-problems/