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Im Vorfeld des Antikorruptionsgipfels am 12. Mai in London beleuchtete ein Artikel in der International Business Times schlaglichtartig das dort behandelte Thema. Gestützt auf Dokumente der Kurdischen Regionalregierung im Irak, berichtet die Zeitung davon, wie ein Angeordneter der in Großbritannien regierenden Konservativen dank seiner guten Beziehungen mit minimalem Aufwand als Mittelsmann bei Ölgeschäften ein Vermögen verdient, während die kurdische Bevölkerung Nordiraks leer ausgeht und Staatsdiener wie Lehrer lange auf ihren minimalen Lohn warten müssen. Nun, so IBT, steht die betreffende Ölfirma, bei der der Parlamentarier einen Job als „Strategieoffizier“ hat, auch noch vor dem Bankrott. Nicht einmal der Sold der Peschmerga, die doch so dringend im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ gebraucht würden, werde mehr ausbezahlt.

Zwei Tage vor Eröffnung des Antikorruptionsgipfels löste der Parteichef der britischen Konservativen, Premierminister David Cameron, einen kleinen Skandal aus, als er auf einem Empfang zu Ehren Ihrer Majestät Königin Elizabeths II. gegenüber derselben erwähnte, dass „die Führer zweier fantastisch korrupter Länder“, nämlich Afghanistans und der früheren britischen Kolonie Nigeria, zu dem Treffen nach London anreisten. Zwar wendete der ebenfalls anwesende Erzbischof von Canterbury ein, dass der nigerianische Präsident Buhari nicht korrupt sei. Allein, der Schaden war getan: Ein Fernsehteam hatte das Gespräch aufgezeichnet, so dass Buhari davon erfuhr – und sich „schockiert und empört“ zeigte.

Königin Elizabeth ließ noch am gleichen Tag auf einer Gartenparty wenig wohlwollende Worte über China fallen, die ebenfalls öffentlich die Runde machten. Cameron hatte gedacht, sich mit dem Gipfeltreffen am gestrigen Donnerstag als entschlossener Kämpfer gegen Korruption präsentieren zu können, war doch durch die „Panama Papers“ bekannt geworden, dass er Anteile an einem von seinem Vater eingerichteten Fonds in einem Steuerparadies besitzt.

http://iraqieconomists.net/en/british-politician-earns-massive-salary-from-oil-company-as-local-iraqis-suffer-economic-downfall-by-erin-banco/