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Die israelische Security Agency, also Shin Bet, sorgt für seine Gefangenen: Schmutzige Zellen in denen einen ausgestreckter erwachsener Körper kaum Platz hat. Festgehalten ist dies in einem Bericht der israelischen Menschenrechtskommission Hamoded und B´Tselem. Der Bericht fokussiert das Verhörzentrum Shikma in Ashkelon. Gesprochen wurde mit 116 Gefangenen. Sie alle gaben eine eidesstattliche Erklärung. Die Gefangenen: meist Männer im Alter von 25 Jahren aus der Gegend von Hebron (besetzte Gebiete) – sie sprechen von Verhörmethoden, die nur als Folter bezeichnet werden können. Der Bericht umfasst eine Periode von drei Jahren, in der die Gefangenen keinen Anwalt und keinen Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes kontaktieren durften.
Der Bericht macht auch die Kollaboration zwischen der PA und dem Shin Beth deutlich – sozusagen die Vorleistung durch die PA – sie macht die Drecksarbeit für die Israelis. 39 der interviewten Gefangenen wurden von der PA verhaftet und verhört, dann den Israelis übergeben. Die meisten von ihnen wurden nach ihrer Freilassung durch die PA kurze Zeit später von den Israelis verhaftet und verhört, die Fragen bei den israelischen Verhör waren fast identisch mit denen der PA.
Adi Awawdeh, 21, wurde von der PA 70 Tage ins Gefängnis gesteckt, in denen er körperlich und mental gefoltert wurde. Eine Woche nach der Entlassung wurde er von Israel verhaftet. Als er nach Shikma verlegt wurde, zeigte ihm der Verhörführer seine Datei, die er von der PA hatte, mit den Worten: Hier ist deine Datei, alles ist fertig. Willst du noch etwas hinzufügen, (dann sprich) das würde uns Zeit sparen.“ (Aus: electronic intifada, 25.2.2016)