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Parallel zur Nahostkonferenz in Paris fand am Wochenende in der malischen Hauptstadt Bamako das 27. »Afrikanisch-französische Gipfeltreffen über Sicherheit und Demokratie« statt. Neben Francois Hollande, der mit dem Besuch des Treffens am Samstag seine letzte Afrika-Tournee als französischer Staatspräsident abschloss und danach nach Paris zurückreiste, und seinem malischen Amtskollegen Ibrahim Boubacar Keita waren ungefähr 30 weitere afrikanische Staatschefs angereist.

Keita nutzte die Zusammenkunft zu erklären, dass sein Land »niemals« ein Abschiebeabkommen mit der EU abschließen werde; am 11. Dezember hatten der niederländische Außenminister Bert Koenders und der für die im Ausland lebenden Malier zuständige Minister Abdourahmane Sylla in Bamako ein Kommuniqué unterzeichnet, das in der Presse als solches gedeutet wurde und zu Protesten unter Maliern führte. So war das malische Konsulat in Paris tagelang besetzt.

Hollande wiederum ließ auf dem Afrika-Gipfel erkennen, dass an einen französischen Truppenabzug aus Mali auf absehbare Zeit nicht zu denken ist, schließlich sei der »Kampf gegen den Terrorismus« in dem westafrikanischen Land nicht beendet. Nahezu auf den Tag genau vor vier Jahren war die frühere Kolonialmacht in Mali gegen »Al-Qaida im islamischen Maghreb« interveniert – damals war die Rede davon, dass die Militäroperation nach wenigen Monaten beendet sei.

Im Umfeld des Gipfels veranstalteten Globalisierungsgegner ein »Forum der Jugend« und ein »Forum der Völker«. Ihre Kritik galt insbesondere dem »Ökonomischen Partnerschaftsabkommen«, das die EU den westafrikanischen Ländern geradezu aufgezwungen hat. Dieses bewirke für letztere kaum zu verkraftende Steuerausfälle und führe, damit verbunden, zu einer unfairen Konkurrenz durch europäische Importe. Die malische Sängerin Rokia Traoré, die zunächst auf dem Gipfeltreffen auftreten sollte, war ohne Angabe von Gründen wieder ausgeladen worden.

Überschattet wurde die Konferenz von der Nachricht, dass die französischen Truppen der »Operation Berkhane« am 30. November im Norden Malis einen »Aufständischen« erschossen hätten, bei dem es sich um ein erst zehnjähriges Kind handelte.

Im Vorfeld der Veranstaltung konnte das malische Militär nach eigenen Angaben einen Anschlagsversuch vereiteln. Das Nachrichtenportal Maliactu schrieb, dass die Einwohner von Bamako ihre Stadt angesichts der Sicherheitsmaßnahmen »nicht wiedererkannt« hätten.