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Schon am 18.11. veröffentlichte der Guardian einen Kommentar, der besagte: “Die genaue Beziehung zwischen der Regierung Erdogan und ISIS mag Gegenstand einer Debatte sein; aber bei einigen Dingen könne wir relativ sicher sein. Hätte die Türkei über den Gebieten von ISIS die gleiche absolute Blockade verhängt wie über den von Kurden gehaltenen Teile Syriens, oder gar die gleiche Art “freundlichen Wegschauens” gegenüber der PKK und YPG praktiziert, wie sie es ISIS gegenüber getan hat, dann wäre das blutbefleckte “Kalifat” längst zusammengebrochen. (…) Aber, hat auch nur ein einziger westlicher Staatschef Erdogan dazu aufgerufen, dies zu tun?”

Die britische Daily Mail veröffentlichte nicht nur einen Artikel, der Erdogans Verhältnis zu ISIS so beschreibt: “In seiner Besessenheit davon, Syriens Präsident Assad zu entfernen, hat Erdogan ignoriert, wie ISIS still die schäbigen und niedergeschlagenen türkischen Städte infiltrierte, durch die sie ausländische Dschihadisten nach Syrien schleusen. Türkische Schmuggler kaufen ISIS-Öl in ganzen Tankerladungen. Eine besorgniserregende Zahl junger Türken, Mitglieder der Jugendorganisation von Erdogans AKP eingeschlossen, unterstützen jetzt ISIS.” Nein, die Daily Mail verbreitet mit sichtlichem Vergnügen unter dem Titel Oh was für ein lieblicher Krieg! Aufnahmen, die freundliche Gespräche zwischen türkischen Grenzern und islamistischen Milizionären belegen sollen (sollen deshalb, weil auch auf diesen Bildern wieder der Gruß der türkischen Grauen Wölfe auftaucht). Aus: Gestohlenes Öl und deutsche Tornados 28.11.2015