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Das Yarmuktal liegt zwischen Jordanien, Syrien und den israelisch besetzten Golanhöhen. Im Tal gibt es einige Orte, die von der ISIS und zwar von der Liwa Shuhada al- Yarmuk (Yarmuks Märtyrer-Brigade), kontrolliert werden. Gegründet hat diese Gruppe Mohammad al-Baridi (der Onkel) 2012 im Südwesten Syriens. 2015 wurden islamische (islah Politik) Reformen noch unter Baridi implementiert, eine spezielle Polizei und ein islamisches Gericht, eingeführt. Die Verwaltung nannte sich jetzt Diwan al-Hisba. Das ISIS-Logo wurde in die Flagge mitaufgenommen. Damit war die Yarmuk Märtyrerbrigade eine Untergruppe von ISIS, „ein Steinwurf von Israel entfernt“.
Das Foreign Policy Magazin berichtet, dass Israel medizinische Hilfe leistet für jihadistische Milizen. Ungefähr 1000 Syrer seien innerhalb von 14 Monaten medizinisch behandelt worden. Lt. Col. Peter Lerner: „Wir prüfen und kontrollieren nicht von welcher Gruppe sie kommen, wo sie kämpften oder ob sie Zivilisten sind.“ Allerdings sind die Beziehungen zu den Rebellengruppen unterschiedlich. Im Süden der Golanhöhen anders als im Norden. Israel fokussiert sich nicht auf ISIS (siehe unten) oder andere sunnitische Gruppen, sondern nur auf die Schiiten in Syrien. Die Luftschläge Israels sind gegen das syrische Regime und gegen Hizbullah gerichtet, aber nicht gegen die Nusra-Front bzw. gegen Ahrar ash-Sham. Mark Toner, Pressesprecher in Washington (24.5.): „Ahrar al-Sham wurde von uns nicht als Terrororganisation eingestuft.“ Dass man mit dieser Rechtfertigung Probleme hat und dies versucht herunterzuspielen, zeigt die Email Korrespondenz zwischen Hillary Clinton und dem Sicherheitsberater Jacob Sullivan. Aus Open Democracy, von Sam Brennan.

Israelische Waffen auf dem Weg zum IS beschlagnahmt
Im Süden Syriens haben Soldaten der syrischen Armee eine Waffenlieferung abgefangen, die sich auf dem Weg zu Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat befand. Pikantes Detail: Bei den Minen, Mörsergranaten, Raketenwerfern und Handgranaten soll es sich um Waffen aus israelischer Produktion handeln, berichtet die Zeitung „Jerusalem Post“. Demnach sei der Wagen nahe Al-Suweida im Südwesten des Landes von syrischen Soldaten angehalten worden. Al-Suweida liegt etwa 80 Kilometer Luftlinie von der syrisch-israelischen Grenze entfernt. Er soll sich auf dem Weg in den Osten des Landes befunden haben, der vom IS kontrolliert wird. Quelle: N-TV.DE

ISIS und Israel
Israelischer Geheimdienstchef: Wir wollen nicht, dass ISIS in Syrien besiegt wird. Eine Niederlage würde Israel in eine „schwierige Lage” bringen. In einem Vortrag auf der Sicherheitskonferenz in Herzliya vertrat der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Generalmajor Herzi Halevy, Israels Position, die „ISIS in vielfacher Beziehung gegenüber der syrischen Regierung bevorzugt.“ Er klärte offen, dass Israel kein Interesse daran haben kann, dass ISIL vollkommen besiegt wird. Generalmajor Halevy trug seine Bedenken wegen der Angriffe gegen ISIS auf dem Gebiet, das sie besetzt hält, vor. IS stünde seit den letzten drei Monaten vor der schwierigsten Situation seit ihrer Gründung und die Ausrufung des Kalifats.
Israelische Regierungsvertreter haben immer wieder mit Genugtuung die Vorstellung zum Ausdruck gebracht, dass der Islamische Staat ganz Syrien erobert. Das wäre ihnen lieber gewesen, als wenn die mit dem Iran verbündete Regierung den Krieg überlebt. Gleichzeitig haben sie nie offen den Islamischen Staat und sein Überleben unterstützt.
Halevy drückte weiter seine Besorgnis darüber aus, dass die Niederlage des ISIS bedeuten könnte, dass die „Supermächte“ Syrien verlassen, was Israel „in eine schwierige Lage“ bringen würde, denn sie hätten massiv gegen das Überleben der syrischen Regierung gearbeitet.
Er sagte dann, dass Israel „alles in unseren Kräften stehende tun wird, damit wir nicht in eine solche Situation geraten.“ Was kann das bedeuten? Dass das israelische Militär sich um direkte Unterstützung des Islamischen Staates als Anliegen der Politik bemüht, und nicht nur der Rhetorik?
http://antikrieg.com…22.Juni.2016