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„Während die lange schon bekannten Fakten über die Zusammenarbeit der türkischen Regierung mit Dschihadisten an die Öffentlichkeit gelangen, ernennt Präsident Erdoğan eine der mutmaßlichen Schlüsselfiguren dieser Zusammenarbeit, den ehemaligen General Adnan Tanrıverdi, Besitzer der Söldnerfirma Sadat A.Ş. zum Chef seines Beraterstabes. Die Ernennung fällt in den Kontext einer Umbildung und “Säuberung” des Regierungsapparats nach dem gescheiterten Putschversuch angeblicher Gülenisten am 15. Juli 2016…
Auf der Website der Firma macht sie sich dschihadistische Rhetorik zueigen. 23 mutige Unternehmer, die die Werte des Islam respektieren, hätten sich zusammengefunden, um mit der Unterstützung von 64 erfolgreichen Offizieren und ehemaligen Offizieren, die in verschiedenen Einheiten des türkischen Militärs gedient haben, eine “Abhängigkeit von westlichen kreuzfahrerimperialistischen Staaten zu verhindern”. Wie Telepolis bereits berichtete, ist die Firma Sadat A.Ş. operativ am Kriegsgeschehen in den kurdischen Regionen der Türkei und – mit großer Wahrscheinlichkeit – auch in Syrien beteiligt. Parlamentarische Anfragen der CHP-Fraktion nach der Beteiligung von Sadat A.Ş. am Syrienkonflikt blieben allerdings bis heute unbeantwortet. …
Vieles am Unternehmen Sadat A.Ş. wirft Fragen auf. Die Firma bietet Kurse mit allen Formen von Militärgerät auf ihrer Website an: von Panzern, über Artillerie bis hin zu Spezialkommandos und Formen der Spezialkriegsführung. In ihrem Beraterstab befinden sich hochkarätige Spezialisten für psychologische Kriegsführung.“
((Michael Knapp für TELEPOLIS 18.08.2016))