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Wer ist Abu Ahmad? Laut der Financial Times war er ein syrischer CIA-Mittelsmann („der Mann der CIA in Syrien“) und der Ansprechpartner für militärische Kommandeure und der Opposition. Folgender Scherz wurde verbreitet: „Wenn sie etwas von Obama wollen, müssen sie sich an Abu Ahmad wenden.“ Der Bericht, der in der FT veröffentlich wurde, zeigt wie die in Syrien kämpfenden bewaffneten Gruppen von den internationalen Geheimdiensten gesteuert werden, und dass die säkularen Rebellen in das Fach „Fake News“ gehören. Abu Ahmad soll nicht nur die bewaffneten Gruppen mit Geld versorgt haben, er nahm auch an der Planung militärischer Operationen teil und verteilte Waffen an die Rebellen.

Der Bericht in der FT zitiert einen Diplomaten aus der Region, der meinte: „Die Leute haben diese Wahrnehmung, dass die Amerikaner nicht wirklich beteiligt gewesen sind am Syrien-Konflikt. Aber das ist nicht wahr – sie waren es…Das Problem mit der amerikanischen Politik in Syrien war in gewisser Weise wie immer gleich: Alles Taktik, aber keine Strategie (…) Es war eine Katastrophe.“

Für die Amerikaner war Abu Ahmad insbesondere aufgrund seiner taktischen und logistischen Kenntnisse wertvoll. „Ich konnte sagen, wie viele Kämpfer tatsächlich auf dem Boden waren, wie viel Munition sie benutzen konnten – und vor allem, wie viele Männer wirklich kämpfen würden.

Abu Ahmad war es, der als erster wahrnahm, dass die FSA (Freie syrische Armee) keine wichtige Kraft mehr war. Er meinte, dass die Korruption viele Gruppen regelrecht infiziert hatte. Weiter Abu Ahmad: „Wir waren so dumm. Ich war so dumm. Was dachte ich? Ich dachte, das Regime würde fallen, und wir würden zurück zu dem finden, wo wir einst gestartet sind. Als ich zurückkam, sah ich, dass die Al-Nusra-Front und ISIS sich ausgebreitet hatten.“ Diese Söldner wurden unterstützt vom multinationalen Operationszentrum an der jordanisch-syrischen Grenze (MOCs – Military Operation Commands), das zweite multinationale Operationszentrum befand sich an der türkisch-syrischen Grenze: Müşterek Operasyon Merkezi (MOM)

Die FT berichtet darüber, dass das MOM zum Problem wurde: „Das MOM wurde ein Vehikel für die Korruption der Freien Syrischen Armee“. Sie haben ihnen nicht zu wenig gegeben sondern zuviel, so ein Vertreter der Opposition. Es ist bekannt, dass die Kommandanten regelmäßig die Zahlen ihrer Truppen aufgeblasen hätten. Manchmal, wenn sie 50 Leute hatten, wurde behauptet, sie hätten 300. Die von ihnen gehortenden Waffen landeten oft auf dem Schwarzmarkt. Dass sie dann wieder in den Händen von ISIS landeten, wusste jeder.

Als es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den ausländischen Vertretern der einzelnen Staaten, die im MOM vertreten waren, kam, führte dies dazu, dass jedes Land damit begann, ausschließlich seine bevorzugten Kommandeure und Gruppen zu unterstützen.

Während die CIA Abu Ahmad als Bezugsperson in Syrien wollte, entschieden sich die Türken für jemanden, der ihnen näher stand. Einen Tag vor einer wichtigen MOM-Sitzung kamen türkische Offiziere in das Haus von Abu Ahmad und nahmen ihn fest. Damit hatte ein Nato-Verbündeter einen der lokalen Verbündeten Washingtons festgenommen. Ein längerer Artikel ist in den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Hier der Link: https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/02/12/ft-enthuellt-cia-war-drahtzieher-hinter-soeldnern-in-syrien/?nlid=408fde947b