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22.02.2016// Palästinensisches Informationszentrum in Nazareth (PIC): Der israelische Bildungsminister Naftali Bennett von der extrem rechten Partei Jüdisches Heim (Habeyit Hayehudi) rief dazu auf, die Palästinenser, die aktiv gegen die Besatzung kämpfen, zu töten. Man sollte auch die Wohnungen ihrer Familien zerstören. Folgendes Zitat von Bennet druckte die israelische Tageszeitung Yedioth Ahronot: „Wir müssen die Palästinenser, die gegen die Besatzung kämpfen, in geheimen Friedhöfen beerdigen und ihre Wohnungen in den Dörfern zerstören“…Lasst uns in jede einzelne Wohnung stürmen und jede einzelne Ecke durchwühlen.“
Am 11 April 1996 bombardierte Israel den Libanon, blockierte seine Häfen, mit dem Ziel, den palästinensischen Widerstand und den Hizbullahs zu brechen (Israel besetzte seit 1978 einen Teil des Südlibanon). Mehr als 800 Menschen, meist Frauen und Kinder, suchten Zuflucht in der UN-Basis Qana, die von einem Bataillon UN-Truppen besetzt war. Am 8. Januar 2015 berichtete Electronic Intifada über Naftali Bennet und das Qana Massaker. Nicht weit entfernt von Qana tobten Kämpfe zwischen Hizbullah und Israel. Die Artillerie begann Qana zu beschießen, dabei kamen Hundert Zivilisten, meist Frauen, Kinder und 4 UN-Blauhelme ums Leben. Yediot Ahronot Kolumnist Yigal Sarna schrieb 2015 über die Rolle Bennets bei diesem Angriff. Warum dies jetzt gerade die Medien interessierte, hatte wohl damit zu tun, dass Bennet seine Ambitionen für das Präsidentenamt hinausposaunte. Während des Massakers war Bennet ein junger Offizier, der eine Eliteeinheit im Libanon führte. Er wird beschrieben als jemand, der seine Vorgesetzten absolut verachtete weil sie sich zu zögerlich bei Angriffen verhielten. Sarna meinte, dass Bennett unabhängig beschloss, den Operationsplan zu ändern, doch dann die Artillerie um Hilfe rief. Sarna ist der Meinung, dass das Fehlverhalten Bennets zu dem Massaker geführt habe. Er hätte schon über Funk hysterisch und inkompetent geklungen.
Den exaktesten Untersuchungsbericht über das Qana-Massaker legte der holländische Artillerieexperte Major-General Franklin van Kappen vor. Er war militärischer Berater des UN-Sekretärs Boutros Boutros-Ghali. Boutros-Ghali übergab den Bericht dem UN-Sicherheitsrat. Doch Israel und die USA wollten den Bericht unterdrücken. Die Vermutung liegt nah, dass die Clinton Regierung deshalb Boutros-Ghali nicht für eine weitere Amtsperiode als UN-Sekretär vorschlug. Als van Kappen sein Beweismaterial den Israelis vorlegte, gaben sie zu, falsche Informationen gegeben zu haben. ((English.Palinfo))