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Die Internetseite „Moon of Alabama“ zitiert aus den täglichen Pressekonferenzen des US-State Departments in Washington. Dabei kam ein Journalist am 23. Mai auf die syrische Miliz „Ahrar ash-Sham“ zu sprechen, die Mitte des Monats in der Kleinstadt Az-Zahraa bei Aleppo ein Massaker an der dortigen Bevölkerung begangen hatte, und erkundigte sich danach, warum diese Gruppe unter dem Schutz des Waffenstillstandabkommens stehe, obwohl sie doch sichtlich nicht bereit sei, sich daran zu halten. Pressesprecher Mark C. Toner wusste keine Antwort, versprach aber, sich der Sache anzunehmen.

Einen Tag später kam der Journalist nochmals auf Ahrar ash-Sham zu sprechen, wobei er auch darauf hinwies, dass ein Anführer der Gruppe erst kürzlich Washington einen Besuch abgestattet hatte. Toner antwortete: „Ahrar al-Sham wurde von uns nicht als Terrororganisation eingestuft. (…) Die Gruppe ist Teil der anerkannten Opposition, die im „Hohen Verhandlungsrat“ organisiert ist. Das alles geschah unter Leitung Saudi-Arabiens.“ Zwar erklärte Toner, dass er das Massaker von Zahraa verurteile. Aber eine „gelbe Karte“ wolle man Ahrar ash-Sham deswegen nicht zeigen, auch wenn das Vorgehen der Miliz sicherlich nicht förderlich sei für den Friedensprozess.

Auf die Frage, wie viele Massaker Ahrar ash-Sham noch zu begehen habe, bevor die Miliz unter die „Bösewichter“ gezählt werde, antwortete der Pressesprecher ausweichend. Als der Journalist darauf hinweisen wollte, dass zu den Mitbegründern von Ahrar ash-Sham der Vertreter al-Qaidas in Syrien gehörte, unterbrach ihn Toner und wechselte das Thema.

http://www.moonofalabama.org/2016/05/how-many-villages-do-they-have-to-massacre-before-they-become-bad-guys.html#more